Eines der Dinge welcher mich in der heutigen Zeit immer etwas traurig stimmen sind Saucen. Es gibt hier so unglaublich viele und unterschiedliche Saucen. Jede für sich ein Meisterwerk. Eine perfekte Ergänzung zum entsprechenden Gericht. Allerdings auch sehr aufwändig in der Zubereitung. Eine Zubereitung bei welcher es sich aber wirklich lohnt Zeit und Geld (resp. gute Zutaten) zu investieren.
Es ist m.M.n. einfach irgendwie traurig wenn die ewig gleichen gezuckerten und voller E-Farbstoffe, Geschmacksverstärker und anderen Fremdkörpern gepumpten fertigen Saucen auf dem Beistelltisch neben dem Grillgut auf ihren Einsatz warten. Dabei haben die Zigeunersaucen, Schaschlik oder Pfeffersaucen überhaupt nichts mehr mit ihren Originalen zu tun.
Darum starte ich heute mit meiner Saucen-Offensive 😀
Saucen-Offensive Teil 1: Zigeunersauce – Sauce zingara
Für diese relativ einfache Sauce braucht ihr als Basis etwas Demi Glace und etwas Tomatensauce. Es empfiehlt sich von diesen Grundzutaten immer etwas im Haus bzw. Einfach zu haben. Gerade bei Demi Glace lohnt es sich ein paar Liter vorzubereiten und im Eis zu lagern. Wer hier schon spart braucht eigentlich auch nicht mehr weiterlesen. Mit diesen Grundsaucen steht oder fällt eine gute Sauce schon.
Es wird also etwas Demi Glace erhitzt. Dann wird die vorher pürierte oder durch ein Sieb gestrichene Tomatensauce untergehoben. Von der Menge ca. die Hälfte des erhitzen Demi Glace ist völlig ausreichend. Nun wird Schinken und gepökelte Rinderzunge in Juliennen geschnitten und ebenfalls untergehoben. Nun werden in einer separaten Pfanne in Scheiben geschnittene Champignons angedünstet und ebenfalls untergehoben. Am Ende wird alles mit Pfeffer, Salz, Paprika und einer Messerspitze Cayennepfeffer abgeschmeckt. Wer hat (ich hab vergessen welchen zu kaufen) hebt nun noch fein gehobelten schwarzen Trüffel unter. Als Alternative geht auch etwas Trüffelbutter o.Ä.
Diese Zigeunersauce eignet sich hervorragend zu Kalbsschnitzeln, Geflügel oder auch Roastbeef.
In Mehl und Semmelbrösel paniertes Hähnchenbrustfilet, scharf angebraten und im Ofen nachgegart – mit Zigeunersauce.
Diese Zigeunersauce kann man auch auf eine zweite Variante aus Demi Glace, Champignonfond, Paprika, Weißwein und Essig sowie wieder Tomatensauce herstellen. Diese Zubereitung kenne ich noch nicht, Sobald ich mich da mal eingelesen habe werde ich diese Version ebenfalls hier vorstellen…
Weitere Saucen folgen in Kürze 🙂
Oh Mann, das sieht lecker aus und hört sich gut an…
Ich denke, ich werden der Offensive beitreten und 1. dein Rezept mal nachkochen und 2. mal wieder ein Jägerschnitzel zubereiten. Jägersoße ist auch viel weniger einfach, als irgendwelche Frittenbuden einem weismachen wollen. (Nichts gegen Frittenbuden, ich liebe Frittenbuden :-)) – vielleicht sind sie aber nicht ganz so anspruchsvoll wie deine Zigeunersauce, aber enorm lecker und super zu Pommes 😀 .
Ja, würde mich freuen viele Mitstreiter für die Saucen-offensive gewinnen zu können. Heutzutage ist es ja schon traurig was da alles in der Sauciere daher kommt…
Sauce chasseur ist auch ganz oben auf meiner To-Do 😉 Wie gesagt, mit einem richtig guten dunklen Kalbsfond oder Demi Glace wird die dich vom Hocker hauen. Den Fond / Demi Glace herzustellen ist eben der erste Schritt zum Saucenglück. 1,5 Liter reichen da ja auch für 20 bis 30 mal Sauce machen. Wenn so viel Arbeit drin steckt muss das Schnitzel auch nicht mehr schwimmen – glaub mir 😉
Mist, jetzt war ich einkaufen, hab Pilze gesehen, musst die kaufen. Heute gibts bei mir also Sauce chasseur, allerdings ohne Schnitzel, eher mit Bouletten und Blumenkohl…
[…] also den zweiten Teil meiner Saucen-Offensive starten. Diesmal (Dirk hat mich hier durch seinen Kommentar inspiriert) mit einer Sauce Chasseur aka […]
Tja, manchmal tappt man halt in so eine Essensfalle ich hoffe, es hat geschmeckt. 😀
Um auf deinen Fond/ Demi Glace zurückzukommen: Bei uns/mir hat der Fond eigentlich immer das „Problem“, dass er nicht so lange durchhält, bis ich ihn irgendwann einmal in eine Soße verwandeln kann…
Meistens ist er Grundlage für einen Eintopf, oder für ein Ragout oder so und übrig bleibt nichts.
Vielleicht sollte ich einfach mal ein komplettes Kuhskelett kaufen und in Fond verwandeln, vielleicht habe ich dann ja eine Chance, einen Rest aufzuheben, um Soßen damit herzustellen…
Viele Soßen gehen übrigens auch ohne Fondgrundlage (und ohne Brühepulver).
Hey Dirk, ja es war köstlich (siehe neusten Artikel ;))…
Zu deinem Problem mit deinen Fonds. Da musst du einfach differenzierter ran gehen. Ich nehme für eintöpfe oder Suppen Niemals Fond oder gar Demi Glace. Wenn dann nur in Eiswürfelgröße 😉 Bei Eintöpfen kommt der Geschmack bei mir von den Zutaten wie Gemüse und Fleisch, für Suppen mache ich eine Brühe (hab meistens eh immer Hühnerbrühe für 5 Liter Suppe im Eis ;)). Demi Glace oder Kalbsfond mache ich ausschließlich für Saucen. Wie gesagt, da du für ein mal Sauce machen nur wenig brauchst hält das dann auch lange. Alleine schon weil die Herstellung mehr als einen Tag braucht (mit Entfetten usw.) ist mir das zu wertvoll 😉
Und ja, viele Saucen gehen (zum Glück) ohne diese Grundlagen. Aber die werde ich hier auch nach und nach durch“kauen“ 😉
Gruß Tom
[…] mein Beitrag zu Toms Aufruf zur Rettung der Soßen: Die Jägersoße. Auch wenn Tom sich von mir schon inspirieren ließ und ebenfalls eine Jägersoße […]