Kaninchen, Senf, Weißwein, Geflügelfond… Bei den Temperaturen erwacht der Franzose ganz alleine in mir. Da braucht es keine Kochbücher, keinen maßlosen Hunger auf langohrige Fellträger, auch keinen Wink mit dem Wurstpfahl. Nein, die Idee zu so einem Essen keimte in mir auf wie eine fiese Bronchitis nach dem Nächtigen in der Gosse bedingt durch einem Vollrausch. Die dicke wulstige Stange mit den technischen Eckdaten 1,4/50 von Carl Zeiss wird ganz hart beim Gedanken an den köstlichen Fleischsaft, welcher sogleich aus dem Huhn eigens für dieses Gericht ausgekocht wird.

Unglaublich würziger Dijon-Senf, mit bloßen Händen in die nackte Karnickelhaut einmassiert, vermengt sich duftend mit dem Weißwein und erfüllt die armselige unfertige Küche mit einem fremdartigen weil leckeren Geruch. Weil ich es brauche, ich förmlich danach lechze, wurde noch eine kleine Menge luftgetrockneter Speck unter die im Ofen wabernde Sauce gearbeitet.

Die mehlig kochenden Kartoffeln, durch die unglaublich flotte Lotte gedreht, mit Milch, Sahne und französischer halb gesalzener Butter vermengt und mit Salz, Pfeffer sowie Muskat gewürzt, bilden die cremige Beilage dazu. So wird auch noch der letzte Klecks Sauce vom samtig warmen Schoß umschlossen und kann von mir, dem durstigen, absorbiert werden.

Das ist Senf. Nur so nebenbei:

 

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Kochschwabe
12 Jahre zuvor

Den Dijon nehm ich auch immer. Ist übrigens auch in meinem Dressing drin 😉

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[…] Karnickel gab es vor eine Weile ja schon mal. Diesmal liefere ich hier noch ein passendes Rezept. Nach meinem Gutdünken […]

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