So kompliziert der italienisch Name, so einfach die Umsetzung am Herd. Die Zutaten kann selbst ein Arbeiter eines Sägewerks, in den sibillinischen Bergen, an seinen verbleibenden Fingern abzählen – sofern er in seinem Arbeitsalltag nicht all zu unvorsichtig gewesen ist. Ganz günstig ist dieses Mahl dann aber doch nicht. Das liegt wohl aber einzig an der Fleischsorte – welche hier aus ehemals süßen, goldigen und quick-lebendigen Lämmern besteht. Nach deren Ableben werden daraus wundervolle Lammkoteletts gewonnen.
„Gewonnen“ trifft es bei dem Rezept auch auf den Punkt. Frau Hazan, von welcher dieses Rezept stemmt, hat mir hier wieder ein mal gezeigt wie untypisch italienisches Essen schmecken kann. Endlich mal wider ein Rezept welches ohne die in vielen zweitklassigen italienischen Restaurants obligatorische Tomatensoße auskommt. Nach dem Verzehr war ich definitiv ein Gewinner. Der Mitesser – der gegenüber, nicht der im Gesicht – sah auch so aus als obs ihm geschmeckt hat. Von dem her haben zwei gewonnen und einer verloren, in dem Fall das Lamm. Auf deutsch heißt dieser Schmaus außerdem Lammkoteletts, in Weißwein geschmort, mit Ei und Zitrone nach Art der Marken. Nur falls es jemanden interessiert. Ist auch einfacher zu erzählen was es zu essen gab.
8 Finger Zutaten
- Lammkotelette
- Zwiebeln
- Pancetta
- trockener Weißwein
- Schweineschmalz oder Öl
- Zitrone
- Ei
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Wer kein Lamm bekommt bzw wem Lamm einfach zu teuer ist der kann dieses Rezept auch sicher mir einem anderen Stück aus einem anderen süßen, ehemals quick-lebendigen Tier zubereiten. Frau Hazan hat hier sogar eine Alternative mit Huhn aufgezeigt. Kann mir aber auch gut verstellen hier noch weiter zu variieren.
Schweinefilet, Wachteln, Perlhuhn, Stubenküken, Kalbsschnitzel, Kalbsbeinscheibe, Hähnchenschenkel, usw. Die Garzeiten sowie die grobe Zubereitung müssten hier natürlich leicht angepasst werden. Ich würde z.B. kein Kalbsschnitzel eine Stunde im Ofen schmoren. Das aber nur nebenbei.
Wir hatten auch weniger Glück beim organisieren der Zutaten. Es wollte einfach keiner Lammlendenkoteletts anbieten. Und das obwohl wir in einem Feinkostgeschäft waren sowie danach in einem sehr gut sortierten und darum preislich gehobenen Edeka der Innenstadt, in dem auch kein Wein für unter 10 € zu finden ist. Haben dann einfach Lammlende genommen, ging auch.
Ricetta
1. Zwiebeln in feine Ringe und Pancetta in feine Streifen aufschneiden. Zwiebelringe und Pancettaspeck mit etwas Öl oder Schweineschmalz in einem schweren Topf, am besten einem Schmortopf, anbraten.
Haben die Zwiebeln etwas Farbe genommen die Lammkoteletts, genauer gesagt Lammlendenkoteletts, hinzufügen und auch Farbe nehmen lassen.
2. Salzen, Pfeffern sowie Muskatnuss (natürlich Frisch!) sowie den Weißwein hinzufügen, kurz aufkochen, Hitze reduzieren und für ca. eine Stunde sehr sanft weiter schmoren. Den Deckel dabei zur Hälfte aufsetzen.
3. Das Ei trennen. Eigelb mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft vermengen, hierbei sehr vorsichtig sein. Lieber etwas weniger Zitrone verwenden. Wer es hier übertreibt versaut sich u.U. sein Essen! Topf vom Feuer nehmen und die Koteletts mit der Eigelb-Zitronen-Mischung überziehen.
Wir hatten dazu Nudeln. Könnte mir hier aber auch gebackene Kartoffeln dazu vorstellen.
Wir haben es mit Reis gemacht. War dennoch sehr lecker. Übringes eine Kombination aus einem Hähnchenflügel und einem halben Schweinefilet. Kochzeit: 30 Minuten. Zusätzlich habe ich das Fleisch beim Anbraten noch mit Mehl bestäubt – lohnenswert.
Hey,
Reis hatte ich mir damals auch überlegt, allerdings nur kurz;) Das tolle ist das man hier wirklich mit verschiedensten Fleischsorten experimentieren kann. Schweinefilet kann ich mir gut vorstellen, allerdings noch mehr Geflügel. Das mit dem mehlieren ist ne gute Idee und bindet die Soße ja noch zusätzlich…
Freut mich das es geschmeckt hat 🙂
Gruß Tom
Mir gefällt das hier!